dantefaq:uebersicht

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Grundlegendes

TeX ist ein Textsatzsystem, das von Donald E. Knuth entwickelt wurde.

Der Unterschied zu einer Textverarbeitung ist, dass hier Text nicht nur verarbeitet, sondern auch gesetzt wird. Dies wird beispielsweise durch das tiefergestellte E in dem Logo von TeX symbolisiert. Diese Möglichkeit wird in dem vorliegenden Text durch das kleingeschriebene ,e` angedeutet. Außerdem dient die Schreibweise TeX zur Unterscheidung von TEX.

Aussprache: TeX wird nicht so ausgesprochen, wie es geschrieben wird! Aufgrund der griechischen Wurzel ,tau epsilon chi` spricht man das ,X` in TeX wie ein ch- oder k-Laut, niemals wie ein ,x`. Man spricht: ,tech` wie in Technik. <div align=“center”> </div>

Persönliche Informationen über Donald E. Knuth, über seine Pläne und wichtige Hinweise für die Benutzer von TeX und Leser seiner Bücher kann man auf Knuths WWW-Seite http://www-cs-faculty.stanford.edu/~knuth/ finden.

METAFONT ist wie TeX von Donald E. Knuth entwickelt worden. Es erlaubt die Beschreibung einer Schrift oder einer Schriftfamilie durch ein Programm, den sogenannten Meta-Font. Aus diesem Meta-Font kann METAFONT nach Wahl verschiedener Parameter Schriften generieren, die TeX verwenden kann.

Um mit TeX zu arbeiten, ist METAFONT nicht zwingend erforderlich. Es ist auch möglich, beispielsweise mit PostScript-Schriften zu arbeiten. TeX benötigt von einer Schrift nur die Maße der einzelnen Zeichen und weitere schriftabhängige Parameter, wie beispielsweise die Breite eines Wortzwischenraumes. Diese Informationen entnimmt TeX einer TeX-Font-Metric-(tfm)-Datei.

METAPOST ist ein aus METAFONT abgeleitetes Programm zum Erstellen von PostScript-Zeichnungen.

IniTeX und VirTeX sind beides Varianten des Programmes TeX, wobei IniTeX Code für zusätzliche Initialisierungsroutinen und erweiterte Datenstrukturen enthält, um beispielsweise Trennmusterdateien zu laden und in kompakter Form wieder abzuspeichern oder eine Formatdatei zu erzeugen. IniTeX wird dazu verwendet, die TeX-internen Datenstrukturen zu initialisieren - daher der Name -, größere Makropakete wie LaTeX, Schriftdateien und Trennmuster zu laden und in einer kompakten, schnell wieder ladbaren Form, in der sogenannten Formatdatei, abzuspeichern. Formatdateien haben die Dateinamensendung ,.fmt`. Den Vorgang, eine Formatdatei mit IniTeX zu erzeugen, nennt man auch ,ein Format dumpen`.

Die zusätzlichen Routinen und Datenstrukturen sind beim normalen Gebrauch von TeX nicht notwendig, so dass diese in der VirTeX-Variante nicht vorhanden sind. Dadurch kann man in VirTeX, dem ,virgin` oder jungfräulichem TeX, Speicherplatz sparen oder diesen für andere Zwecke einsetzen. VirTeX wird in den meisten TeX-Implementierungen unter dem Namen ,tex`<a name=“7” id=“7”></a> aufgerufen, IniTeX entweder als ,,initex`` oder über eine spezielle Kommandozeilenoption wie ,,tex -i`` oder ,,tex -ini``.

Analog zu IniTeX und VirTeX gibt es auch von METAFONT zwei Programmvarianten namens IniMF und VirMF. Statt Formatdatei heißt die von IniMF erzeugte Datei Basedatei und besitzt die Dateinamensendung ,.base` (oder ,.bas`).

Der Aufbau der Format- und Basedateien ist nicht standardisiert! Er ist sowohl von der Implementierung, von der TeX- und MF-Version als auch für dieselbe TeX- und MF-Version von verschiedenen Compile-Zeit-Parametern abhängig. Diese Dateien sollen von TeX bzw. MF möglichst schnell geladen werden können, so dass Implementierer hier betriebssystem- und implementierungsabhängige Optimierungen vornehmen können.

Derzeit sind die folgenden Versionen aktuell:

<table width=“344” height=“268” border=“0”><tbody><tr><td> TeX</td><td> 3.1415926</td><td> (seit März 2013)</td></tr><tr><td> plain.tex</td><td> 3.1415926</td><td> (seit August 1998)<br /></td></tr><tr><td> </td><td> </td><td> </td></tr><tr align=“left”><td>METAFONT</td><td>2.718281</td><td>(seit März 2008)</td></tr><tr><td>plain.mf</td><td>2.71</td><td>(seit Juni 1993)</td></tr><tr><td> </td><td> </td><td> </td></tr><tr><td>METAPOST<br /></td><td>1.803 <br /></td><td>(seit November 2013)</td></tr><tr><td>dvitomp.web<br /></td><td>0.64<br /></td><td>(seit Januar 1998) <br /></td></tr><tr><td>plain.mp<br /></td><td>1.3 <br /></td><td>(seit April 2005) <br /></td></tr><tr><td> </td><td> </td><td> </td></tr><tr valign=“top”><td>CM-Fonts</td><td>- <br /></td><td>(wichtige Änderung 1992, kleinere Änderungen März 1995, kleinere Änderungen August 1998) <br /></td></tr><tr><td> </td><td> </td><td> </td></tr><tr><td>tangle.web</td><td>4.5 <br /></td><td>(seit Dezember 2002) <br /></td></tr><tr><td>weave.web</td><td>4.4 <br /></td><td>(seit Januar 1992) <br /></td></tr><tr><td>webmac.tex</td><td>4.1 <br /></td><td>(seit Mai 1990) <br /></td></tr></tbody></table>

Neue Versionen von TeX und METAFONT werden von Donald E. Knuth<a name=“12” id=“12”></a> nur noch in immer größer werdenden zeitlichen Abständen erstellt, so dass man ältere Versionen auf alle Fälle durch die neueste Version ersetzen sollte.

Leider hat Knuth für die CM-Fonts keine Versionsnummer vergeben, so dass es schwieriger ist, die Versionen mit den meist nur geringen Änderungen auseinanderzuhalten. Da Knuth umfangreichere Änderungen an den CM-Fonts im Frühjahr 1992 durchgeführt hat, sollte man alle älteren CM-Font-Versionen auf die neue Version bringen. Erkennbar sind die alten Versionen beispielweise am horizontalen Querstrich am Fuß des großen kalligraphischen T ,$\mathcal{T}$` (bzw. ,${\cal T}$`), der in der neuen Version fehlt oder an der rundlicheren, s-förmigeren Form des kleinen Deltas ,$\delta$`, da in neueren Versionen der obere Bogen nun etwas winkliger ausgeführt wurde. Die aktuelle Version der CM-Font-Dateien erkennt man an folgenden Zeilen:

% THIS IS THE OFFICIAL COMPUTER MODERN SOURCE FILE cmr10.mf BY D E KNUTH. % IT MUST NOT BE MODIFIED IN ANY WAY UNLESS THE FILE NAME IS CHANGED! 

ACHTUNG: TeX-Pakete, wie emTeX, vergeben meist noch eine eigene Versionsnummer für TeX und MF. Man sollte die oben angegebene, offizielle Versionsnummer nicht mit diesen verwechseln.

– Main.AdelheidGrob - 03 Mar 2009

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